Virtuelle Welten für die berufliche Bildung

VR-Workshop des VLWN/Folgetermin am 11. Dezember im VRECH

Seit gut einem Jahr verfolgt der VLWN die Idee, Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Extended Reality (XR) gezielt in den Unterricht an berufsbildenden Schulen zu integrieren. Gerade im kaufmännischen Bereich gibt es bislang kaum praxisnahe Beispiele. Gemeinsam mit dem VLW NRW haben wir uns daher auf den Weg gemacht, diese Lücke zu schließen.

Nach zahlreichen Gesprächen mit der Telekom Stiftung, dem VR Business Club und verschiedenen Technologieanbietern konnten wir mit der Firma Rooom AG aus Jena einen starken Partner für ein gemeinsames Entwicklungsprojekt gewinnen. Ziel ist die Erstellung einer kaufmännischen VR-Anwendung für den Einzelhandel.

Mittlerweile haben 15 Schulen in Nordrhein-Westfalen und 10 Schulen in Niedersachsen ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet. Am 6. November in Duisburg und am 7. November in Hannover fanden dazu zwei Startup-Workshops mit Peter Elstner von der Firma Rooom statt.

Nach einer inspirierenden Einführung zu den Möglichkeiten immersiver Technologien in der Bildung präsentierte Rooom spannende Praxisbeispiele – etwa ein „Fake News“-Escape Game in einem virtuellen Fitnessstudio. Anschließend wurde das erste Modell eines virtuellen Kaufhauses vorgestellt: eine digitale Lernumgebung, in der Moodle-Inhalte, Videos, PDFs und zahlreiche interaktive Elemente kombiniert werden können.

Im Anschluss hatten die rund 20 teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen aus Niedersachsen Gelegenheit, eigene Ideen und Anforderungen an die Software zu formulieren. Diese fließen nun in die weitere Entwicklung ein.

Bis zum 1. März 2026 wird Rooom eine erste Version des virtuellen Kaufhauses fertigstellen und den beteiligten Schulen mit einer einjährigen Lizenz für das Content-Management-System zur Verfügung stellen. Die Firma Rooom übernimmt auch das Onboarding der Schulen und den Support während des Jahres. Eine Finanzierung für Folgejahre wird noch gesucht. Begleitet wird das Projekt durch eine gemeinsame Austauschplattform, auf der Fortschritte, Materialien und Praxisbeispiele der Schulen dokumentiert und geteilt werden. Rooom erhofft sich aus der Kooperation wertvolle Impulse für den Bildungsbereich – die Schulen wiederum erhalten erstmals eine praxisnahe, direkt einsetzbare Anwendung, die sie individuell anpassen und mit eigenen Unterrichtsinhalten erweitern können.

Bereits am 11. Dezember findet im VRECH eine Folgeveranstaltung statt, die den Grundstein für ein langfristiges VR-Netzwerk im VLWN legen soll. Geplant sind regelmäßige virtuelle Treffen jeweils am ersten Montag im Monat von 19 bis 20 Uhr, ergänzt durch quartalsweise Präsenzveranstaltungen.

Parallel läuft das Projekt in NRW weiter, sodass perspektivisch ein länderübergreifendes Netzwerk von 24 Schulen entsteht – ein starkes Beispiel dafür, wie Verbandsarbeit innovative Impulse setzen kann.

Denn: Nicht die Brillen allein verändern Schule, sondern ihre sinnvolle Anwendung im Unterricht. Und die gelingt am besten in enger Kooperation zwischen Lehrkräften und Unternehmen – so wie in diesem gemeinsamen Projekt.

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